Festgeld in Südeuropa anlegen – Das ist zu beachten

Festgeld in Südeuropa anlegen – Das ist zu beachten

 

Festgeldanlagen sind angesichts des niedrigen Zinssatzes, der nicht einmal die Inflationsrate abdeckt, zurzeit nicht besonders beliebt bei Anlegern. Dennoch haben zumindest kurzfristige festverzinsliche Geldanlagen in bestimmten Situationen immer noch ihre Berechtigung. Man stelle sich vor, jemand hat 10.000 € oder mehr zur Verfügung, von denen er jetzt schon genau weiß, dass er die Summe in drei oder sechs Monaten unbedingt braucht, etwa um eine Rechnung zu bezahlen. Es ist jedoch nicht sinnvoll, das Geld so lange auf dem Girokonto liegen zu lassen.

 

Abwägung zwischen Null- oder Minuszins und risikobehafteten Anlagen –

 

Einige Banken verlangen ab einer bestimmten Summe auf dem Konto bereits Strafzinsen von ihren Kunden. „Verwahrentgelt“ wird das im Bankenjargon genannt. Das Geld in der Zeit riskanter anzulegen, etwa in ETFs oder Aktien ist auch nicht sinnvoll, da keiner sagen kann, wo die Kurse in drei bis sechs Monaten stehen werden. Genauere Infos dazu können auf Luminablog.de nachgelesen werden. Wer beispielsweise in einigen Monaten die Heizungsanlage austauschen oder sich ein neues Auto kaufen will, benötigt Sicherheit, dass das Geld wie geplant in voller Höhe und zum gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung steht.

 

In dieser Situation ist es sinnvoller, das Geld kurzfristig für drei bis sechs Monate fest anzulegen, um wenigstens ein Minimum an Zinsen zu erhalten und vor allem sicher zu sein, dass die Anlage garantiert in voller Höhe wieder ausgezahlt wird. Genau hier kommen auch Festgeldanlagen innerhalb der EU in Südeuropa ins Spiel, da diese eine höhere Verzinsung bringen, als die Anlage in Festgeld hierzulande. 

 

Die besten Zinsen gibt es Süden im der EU

 

Für eine Laufzeit bis 12 Monate zahlen Banken in Italien und Griechenland auch heute noch deutlich über 0,5 % Zinsen im Jahr. So werden bei der italienischen FCA Bank werden 0,85 % p.a. und bei der Attica Bank in Griechenland 0,65 % geboten (Stand September 2021). Aber auch in Nordeuropa gibt es wesentlich mehr Zinsen als bei deutschen Banken. Hier gibt es einen Zinsvergleich für Kredite bei deutschen Banken, die auch Festgeld entgegennehmen.

 

Die litauische PayRay Bank bietet auf den 12 Monats-Zeitraum 0,71 % p.a. und der Finanzdienstleister Klarna 0,62 % p.a. Bei der niederländischen Lease Plan Bank sind es immerhin noch 0,45 % im Jahr. Zum Vergleich: Die Bank mit der höchsten Verzinsung für Neukunden (Akbank) zahlt für einen Anlagezeitraum von 12 Monaten gerade einmal 0,11 %.

 

Deutsche Anleger können heutzutage dank Online-Abwicklung ohne Probleme ein Konto bei diesen Banken eröffnen. Das geht entweder direkt über die Webseite der Bank oder über einen Vermittler wie Weltsparen, die alle Formalitäten für den Anleger übernimmt. Um ein Konto zu eröffnen, müssen lediglich eine Verifizierung über PostIdent erfolgen und die unterschriebenen Vertragsunterlagen zur Bank beziehungsweise zum Vermittler gesandt werden. Der Vermittler wird für seine Dienste eine Provision verlangen, die jedoch in den Zinssatz für das Geld als Abschlag einfließt.

 

Steuern für im Ausland erzielte Zinserträge

 

Die bei der ausländischen Bank mit dem Festgeld erzielten Zinsen müssen vor Ort besteuert werden. Der Steuersatz beträgt in Italien 26 % auf die Zinserträge. In Deutschland würde dagegen die Kapitalertragsteuer zum persönlichen Zinssatz fällig werden. Da jedoch mit allen EU-Ländern ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht, kann die gezahlte italienische Quellensteuer mit der deutschen Steuer verrechnet werden. Die Quellensteuer kann jedoch mit einer Ansässigkeitserklärung auch ganz erstattet werden, sodass nur die deutsche Steuer zum persönlichen Zinssatz fällig wird.